Wie bereite ich meine Microsoft 365 Umgebung auf den Einsatz von Copilot vor?
Martin Michl | KOM4TEC GmbH | 27.10.2025
1. Überblick LLM am Markt & Microsofts Innovationsgeschwindigkeit
Die Präsentation startete mit einem Überblick über die wichtigsten Large Language Models (LLMs) am Markt, darunter Gemini, Claude, Mistral AI, Llama, Grok, ChatGPT, Deepseek und Aleph Alpha. Besonders hervorgehoben wurde, dass Microsoft mit GPT-5 am selben Tag wie OpenAI den Release vollzogen hat – ein klares Zeichen für die Innovationskraft und Geschwindigkeit von Microsoft im KI-Bereich und die enge Zusammenarbeit mit OpenAI. GPT-5 kann aktuell über den Knopf „Try GPT 5“ in Copilot aktiviert werden.
2. Copilot Varianten, Integration & App
Copilot ist das KI-Werkzeug von Microsoft für Arbeit und Produktivität. Es kombiniert leistungsstarke LLMs mit Unternehmensdaten und ist in die gewohnten Microsoft 365 Anwendungen wie Word, Excel, PowerPoint, Teams, Outlook und viele weitere integriert. Die zentrale App heißt „Microsoft 365 Copilot App“. Es gibt verschiedene Ausprägungen: Copilot (kostenfrei), Copilot Pro, Copilot für Microsoft 365, Copilot für Sales und Copilot für Service. Die Unterschiede liegen vor allem in Datenschutz, Funktionsumfang und Zielgruppe.
3. Einführung von Copilot als Herausforderung – Fokus Bereitstellung & Datenqualität
Die Bereitstellung von Copilot ist eine echte Herausforderung. Es wurde ein High-Level Ansatz zur Einführung gezeigt. Im Fokus des Webinars stand die Bereitstellungsphase: Es gilt, die eigene Microsoft 365 Umgebung optimal vorzubereiten. Besonders wichtig ist die Qualität der Daten – denn es gilt wie immer: „Wenn man ‚nicht so schönes‘ reinsteckt, kommt ‚nicht so schönes‘ auch wieder raus.“ Oder etwas besser formuliert: Nur mit hochwertigen, aktuellen und relevanten Daten kann Copilot sein volles Potenzial entfalten. Veraltete, redundante oder triviale Informationen sollten archiviert oder ausgeschlossen werden.
4. Compliance mit Copilot
Ein zentrales Thema war die Compliance beim Einsatz von Copilot. Neben der Wichtigkeit der Datenqualität wurde über folgende Themen gesprochen:
Berechtigungskonzepte: Vermeidung von Oversharing, klare Rollenverteilung (Owner, Member, Visitor), Unterscheidung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen. Dies ist der wichtigste Punkt bei der Einführung, denn:
Microsoft 365 Copilot verarbeitet alle Informationen, auf die ein Benutzer Zugriff hat. Das führt dazu, dass zu weit gefasste Berechtigungen („Oversharing“) ein reales Risiko für Datenlecks und ungewollte Offenlegung darstellen.
Datenklassifizierung: Einführung und Nutzung von Sensitivity Labels zur Kennzeichnung und zum Schutz sensibler Informationen sind ein wichtiges Werkzeug im Unternehmen und stellen ein hilfreiches Werkzeug im Umgang mit Copilot dar. Copilot erkennt Sensitivitätsstufen und berücksichtigt diese bei der Generierung von Inhalt.
Data Loss Prevention (DLP): Einsatz von Richtlinien und Klassifizierern zum Schutz vor Datenverlust und ungewollter Offenlegung sind wichtige Elemente für die Datensicherheit im Unternehmen. Gerade beim Einsatz von Copilot sind diese Richtlinien eine wertvolle Ergänzung um das Risiko von Verlust oder Abfluss von Daten zu vermeiden.
Incognito Mode: Die Möglichkeit, besonders vertrauliche Dokumente von der Analyse durch Copilot auszuschließen, ist mit Hilfe von Sensitivity Label gegeben.

5. Architektur von Copilot: Chancen & Prüfbedarf
Copilot bringt viele Vorteile für Datenschutz und Datensicherheit mit sich, etwa durch die Integration von Sensitivity Labels und DLP. Dennoch gibt es Punkte, die unbedingt geprüft werden sollten, wie die korrekte Umsetzung von Berechtigungskonzepten und die laufende Überwachung der Datenqualität. Für den Einsatz von Copilot ist eine Datenschutzfolgenabschätzung wichtig und es gibt Bereiche in der Architektur, die gesondert geprüft und bewertet werden sollten.
6. Abschluss & Ausblick
Die Präsentation endete mit einem Ausblick auf kommende Webinare, darunter „KI als Assistent im Mittelstand“ und „Künstliche Intelligenz und Datenschutz in der Praxis“. Weitere Informationen und Anmeldung unter http://www.kinzigtal.digital.
Herzlichen Dank für das Interesse und das zahlreiche Feedback!
Kontakt: martin.michl@kom4tec.de | kom4tec.de